Vegan

In der folgenden Artikelserie rund um das Thema vegan und vegetarische Ernährung präsentiert uns Tibor Heinicke, der Gründer der Community die Veggies , seine Sicht zum Thema vegane und gesunde Ernährung und beantwortet relevante Fragen. In dieser neuen Kategorie werden in Zukunft in unregelmäßigen Abständen interessante Artikel zum Thema vegane und vegetarische Ernährung erscheinen.

 

Vegan

Vegan

Warum Veganer?

Im Alltag begegnen uns zunehmend Menschen, die sich vegetarisch oder vegan ernähren. Während bis vor einigen Jahren Vegetarier noch die absoluten Exoten waren, ist diese Spezies inzwischen auf eine beträchtliche Anzahl gewachsen. Sie haben längst ihren Exotenstatus an die Veganer verloren, die zunehmend von sich reden machen. Während sich Vegetarier unter völligem Verzicht auf Fleischprodukte ernähren, gehen Veganer einen bedeutenden Schritt weiter, indem sie alle Nahrungsbestandteile tierischen Ursprungs konsequent meiden.

 

Mein Weg zum Veganer

Mein Weg zum Veganer war mit einem Schlüsselerlebnis verbunden. Eine Freundin hatte mir eine Rede von Rüdiger Dahlke auf DVD ausgeliehen, die ich mir anschaute. Darin ging der Dahlke zunächst auf die mit der modernen Massentierhaltung verbundenen Gräuel ein. Das schockierte mich zwar, war mir aber nicht grundsätzlich neu. Weiter legte er für mich plausibel dar, warum der menschliche Körper mit seinen Mahlzähnen und dem langen Darm nicht auf Fleischkonsum ausgerichtet sei. Das fand ich zwar interessant, überzeugt war ich aber noch nicht, denn bekanntlich ist der Mensch ein Allesfresser (Omnivore). Überzeugt wurde ich erst durch die gesundheitlichen Aspekte des Fleischkonsums. Aber dazu später mehr.

Was essen Veganer denn überhaupt noch?

Strenge Veganer essen keine Tiere (Fleisch, Fisch) und keine Nahrung, die Bestandteile tierischen Ursprungs enthält wie zum Beispiel: Eier, Honig, Milch, Milchprodukte wie Käse oder Joghurt. Auch gelatinehaltige Speisen wie Puddings sind tabu, denn Gelatine wird aus Tierhäuten und -knochen hergestellt. Sogar in Orangensäften aus Konzentrat findet man oft Gelatine. Veganismus ist jedoch für die meisten mehr als nur eine Ernährungslehre. Es ist eine ethisch motivierte Lebenseinstellung, die jegliches tierische Leiden zu vermeiden sucht. Nachfolgend habe ich aufgelistet, welche Aspekte des Alltagslebens von Veganern kritisch gesehen werden.

  • Kleidung aus tierischen Produkten (Wolle, Seide, Leder, Pelz)
  • Produkte zur Körperpflege, die an Tieren getestet wurden
  • Angeln und Jagen
  • Tiere im Zusammenhang mit sportlichen Aktivitäten wie z.B. Reiten
  • Verwendung von Tieren für kulturelle Zwecke bei Schaukämpfen oder in Zoos

Es gibt verschiedene Arten von Vegetariern/Veganern. Ovo-lacto-Vegetarier essen kein Fleisch und keinen Fisch, aber Eier (Ovo) und Milch (Lacto]. Ovo-Veganer essen folglich Eier aber kein Fleisch/Fisch und keine Milch und Milchprodukte. Lacto-Vegetarier wiederum lassen die Eier neben Fleisch/Fisch weg. Pesce-Vegetarier bzw. Pescetarier lassen nur Fleisch weg, essen aber Fisch und alles andere.

Es gibt einen bunten Strauß gesundheitlicher Aspekte, die einen dazu bringen können, sich vegan zu ernähren. Rund um den Erdball führt industrielle Produktion zu Einträgen von Schadstoffen in die Umwelt. Ob über Wasser, Luft oder Erde ist zweitrangig, da die Elemente der Natur über Kreisläufe zusammenhängen. So gelangen durch Ölkatastrophen wie im Golf von Mexiko in 2010 Schwermetalle ins Meer und werden von Fischen aufgenommen und damit vom Menschen.

Medikamente im Essen!

Es werden in Deutschland immer mehr Medikamente konsumiert. Aus welchen Gründen sei jetzt mal dahin gestellt. Allerdings sollten wir, wenn wir schon bewusst mehr Arzneien schlucken, wenigstens den unfreiwilligen Verzehr gering halten. Gemeint ist die Aufnahme von Antibiotika durch Fleischverzehr. Da der Medikamenteneinsatz in der Massentierhaltung zu weit ging, weil Medikamente etwa zur Wachstumsförderung eingesetzt wurde, ist seit 2006 der Einsatz von Antibiotika in der EU nur noch im tierärztlich nachgewiesenen Krankheitsfall erlaubt. Dabei genügt allerdings ein einziges erkranktes Tier, um alle anderen im Stall vorbeugend mitversorgen zu dürfen. Auch die Geflügelhaltung ist hiervon nicht ausgenommen. Man sollte sich jedoch keinen Illusionen hingeben: Auch in der ökologischen Tierhaltung darf mit Antibiotika behandelt werden, nur sind hier die EU-Regelungen strenger. Doch selbst als Veganer ist man nicht auf der sicheren Seite, denn über die Gülle gelangen Rückstände auch in den Boden und somit ins Gemüse.





Inzwischen dürfte es sich herumgesprochen haben, dass fett- und cholesterinreiche Nahrung die meisten Herzkreislauferkrankungen begünstigt. Es liegt also auf der Hand, dass mehr Gemüse quasi automatisch zu gesundheitlichen Vorteilen führt. Da sich Veganer generell mit dem Thema Ernährung viel stärker auseinandersetzen als der Durchschnitt und auch viel bewusster die Entscheidung treffen, was auf den Speiseplan kommt, wundert es nicht, dass alle Studien zu dem Resultat kommen, dass für Vegetarier oder Veganer die gesundheitlichen Vorteile überwiegen; der letzte wissenschaftliche Beweis dafür ist allerdings (noch) nicht erbracht.

Laktoseintoleranz ?

Jeder von uns kennt die altbackenen Werbespots für „das Nahrungsmittel“ Milch. Wie notwendig bzw. gesund Milch wirklich ist, darüber gehen die Meinungen weit auseinander. Laut Wikipedia sind 66 % bis 80 % der erwachsenen Weltbevölkerung aufgrund einer Laktoseintoleranz nicht in der Lage Milch anderer Spezies ohne Beschwerden zu verdauen. Die Laktosetoleranz sei zudem altersabhängig. Im Säuglingsalter könnten fast alle Menschen – gleich welcher Herkunft – Laktose im Darm durch das Enzym Laktase spalten. Für die Mehrheit gehe diese Fähigkeit im späteren Alter verloren. Die Fähigkeit Laktose im Verdauungsprozess aufzuspalten sei im Laufe der Evolution bei einem Teil der Menschen entstanden, weil es sich als Überlebensvorteil erwiesen hat, tierische Milch als Nahrungsquelle verwenden zu können. Durch das heutige Überangebot an Lebensmitteln in Teilen der Welt ist jedoch dieser evolutorische Pluspunkt nur noch Geschichte, so dass mittelfristig ein Verlust dieser Fähigkeit zu erwarten ist.

Eines der Hauptmotive sich dem Veganismus zu verschreiben ist ethischer Natur. Das Leiden von Tieren wird von Veganern als weder hinnehmbar noch als notwendig angesehen. Ganz im Gegenteil, durch den Verzicht auf die industrielle Massentierhaltung ergeben sich Vorteile für die Ernährungssituation der Gesamtbevölkerung, da weniger Futtermittel erzeugt werden müssen und damit mehr Anbaufläche für Nahrungspflanzen zur Verfügung steht.

Ihr seht, gute Gründe für ein veganes Leben gibt es genug. Wie es sich in der Praxis leicht und schnell umsetzen lässt, lest ihr in den kommenden Artikeln.

Liebe Grüße

euer

tibor

Tibor Heinicke

Gründer Google+ Community Veggies

DeutschlandSagtNein.com zu Tiermorden