Die Lebensmittelindustrie ist darauf aus, immer mehr zu verkaufen und immer höhere Gewinne zu erzielen. Das wissen wir nicht erst seit Skandalen wie BSE (Entstanden durch die Verfütterung von kostengünstigem Tiermehl), Gammelfleisch oder Pferdefleisch-Lasagne, um nur einige wenige zu nennen. Die Entscheidung darüber, was auf unserem Teller landet, haben wir längst aus der Hand gegeben. Hochbezahlte Marketingexperten arbeiten Hand in Hand mit preisgekrönten Biochemikern um den Gewinn noch ein wenig zu steigern und den unwissenden Konsumenten dazu zu bewegen mehr von Produkt XY zu konsumieren, sei es durch die Hinzugabe von besonders stimulierenden oder befriedigenden Substanzen oder ausgefeilten, perfiden Marketingstrategien. Dass unsere Gesundheit bei dieser rein profitgetriebenen Maximierung auf der Strecke bleibt, belegen die unglaublichen Zuwachsraten der sog. Zivilisationskrankheiten wie Diabetes, Krebs und diverse Erkrankungen der Psyche.
Machen wir uns nichts vor, unsere Gesundheit spielt bei der Entscheidung über die Verwendung von mehr oder weniger Glutamat in einem bestimmten Lebensmittel absolut keine Rolle mehr. Was einzig und allein zählt, ist der der massenhafte Absatz und damit die Gewinne der Konzerne. Kein Wunder also, dass Tomaten nicht mehr wirklich nach Tomaten schmecken, dafür aber drei Wochen fast unverändert im Kühlschrank überleben oder Bananen als Kundenfang unter Einkaufspreis über die Ladentheke gehen und die Produzenten zum Einsatz von Unmengen an Pestiziden gezwungen werden. Es ist das bekannte Spiel von Angebot und Nachfrage. In der Ökonomie heißt es: Jede Nachfrage schafft sich ihr Angebot. Sind wir, die Konsumenten, mit unserem Konsumverhalten also im Endeffekt verantwortlich für diesen Trend? Wollen wir es nicht anders?
In keinem Industrieland der Welt sind Lebensmittel so günstig wie in Deutschland! Geiz ist geil, was? Aber den Preis für all die günstigen Lebensmittel zahlen im Endeffekt wir mit unserer Gesundheit und der unserer Kinder und Folgegenerationen. Neueste Erkenntnisse in der Epigenetik (Vererbung von erworbenen Merkmalen an Folgegenerationen) weisen stark darauf hin, dass unser Ess- und Lebensverhalten sehr wohl starke Auswirkungen auf unsere Kinder und Kindeskinder haben kann, was seit Darwin von der breiten Masse der Wissenschaftler meist abgelehnt wurde. Dabei werden etwa gewisse DNA-Sequenzen methyliert, was einfach ausgedrückt bedeutet, dass eine DNA-Sequenz, welche beispielsweise für einen besonders guten und schnellen Stoffwechsel verantwortlich ist, einfach „abgeschaltet“ wird und diese Abschaltung an kommende Generationen (bis zur vierten Generation) weiter vererbt werden kann. Wie gesagt, es handelt sich hier um Hinweise und die Wissenschaft ist uns noch stichhaltige Beweise schuldig, aber ein erschreckender Trend ist das allemal, der sich abzeichnet.
Alles hat seinen Preis. Das dicke Ende kommt zum Schluss!
Timothy Scherman
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